Zentrum für Graduiertenstudien

IV ISA Forum of Sociology: Challenges of the 21st Century: Democracy, Environment, Inequalities, Intersectionality

Datum: 23.02.-28.02.2020

Ort: Virtuell

Organisation: ISA (International Sociological Association; SociedadeBrasileira de Sociologia, Porto Alegre, Brazil

von Hatice Altindal

“A Detour into Adulthood. Back to School with Additional Breadwinning”

In meinem Vortrag durfte ich einen thematischen Schwerpunkt meiner Dissertation, die auf Grundlage des BMBF Forschungsprojektes „Aufstieg als Integration: Eine Herausforderung für die Institutionen des Zweiten Bildungswegs“ bei Prof. Dr. Doris Bühler-Niederberger basiert, vorstellen. Dabei untersuche ich die biographischen Entwürfe der Studierenden, die im zweiten Bildungsweg ihr Abitur nachholen im Hintergrund ihrer bildungsbiographischen Erfahrungen, deren Verarbeitung und ihrer unterstützenden Netzwerke.

Die Einrichtungen des Zweiten Bildungswegs ermöglichen die Verbesserung von Schulabschlüssen, bieten Zugang zu höheren Positionen auf dem Arbeitsmarkt und gewähren Bildungsprämien - die stetig steigende Zahl junger Menschen, die in Deutschland die Hochschulreife erreichen, ist zum Teil auf solche alternativen Bildungswege zurückzuführen. Allerdings gelingt es nur etwa der Hälfte der Schüler, die in Deutschland den Zweiten Bildungsweg besuchen, diesen auch abzuschließen.

Einige dieser Studierende hatten bereits eine abgeschlossene Ausbildung und eine Vollzeitbeschäftigung. Andere Studierende wiederum hatten noch keinen abgeschlossenen Abschluss, und fanden auch noch keinen Gesellschaftlichen Anschluss.Um die angestrebte Qualifikation zu erlangen und im sozialen Gefüge aufzusteigen, müssen die jungen Erwachsenen zunächst wieder in die Rolle des Schülers schlüpfen und sich Eigenschaften aneignen, die dem jugendlichen Leben zugeschrieben werden, auch wenn dies bedeutet, auf der sozioökonomischen Leiter nach unten zu rutschen und vielleicht sogar vorübergehend ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu verlieren. Im Fokus steht somit die Auswirkungen und Bedeutungen dieser Rückkehr in die Schule für junge Erwachsene.

Der ISA Kongress fand mit 10 Plenarsitzungen, 10 „Common Sessions“, 10 „professional developmentsessions“, ca. 40 „workinggruops“ und ca. 650 „researchcommitees” mit jeweils mehreren Präsentationen statt. Ich habe mir gezielt Veranstaltungen ausgewählt, die inhaltlich und methodologisch zu meinem Forschungsschwerpunkt passten, konnte einige ForscherInnen „persönlich“ kennenlernen und mitdiskutieren und weitete so mein Netzwerk aus.

Mein Vortrag fand in den Sektion „Youth PrecarityandTransitions“ unter der Leitung von Prof. SharleneSwartz aus Südafrika am Sonntag, den 28.2.2021 statt. Neben 3 weiteren ReferentInnen aus Brasilien und Spanien, kamen ca. 15TeilnehmerInnenzu unserer Sitzung.

Ich danke dem ZGS für die finanzielle Unterstützung.

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