Zentrum für Graduiertenstudien

Datum: 06. - 08. Juni 2019
Ort: Cagliari, Sardinien, Italien
von Susann Hanspach

Das Journal „Scuola Democratica- Learning for Democracy“ des italienischen Fachverlages für Sozialwissenschaften und Wirtschaft, Il Mulino, veröffentlicht seit 2013 interdisziplinär und fächerübergreifend einschlägige Forschungs- und Diskussionsbeiträge rund um das Thema Bildung resp. zu den Aspekten Schule, Universität, Lernen, Ausbildung und Arbeit.

Zusammen mit den beiden sardinischen Universitäten, Università degli Studi di Sassari und Università degli Studi di Cagliari, lud nun das Journal erstmalig zu der Konferenz mit dem Titel „Education and Post-Democracy“ in die Hauptstadt Sardiniens, nach Cagliari ein.

Ausgehend von Colin Crouchs Analyse 2004 einer „Post-democracy“, welche sowohl in Form eines verstärkten Neoliberalismus und als auch eines Populismus in vielen Ländern zu beobachten ist, verfolgte die Konferenz den Anspruch einer international und interdisziplinär ausgerichteten Auseinandersetzung mit Bildung im Zuge dieser globalen Entwicklungen.
Mein Promotionsprojekt beschäftigt sich mit den vielfältigen bildungspolitischen Konflikten und der Frage nach einem gerechten Bildungssystem. Dabei nimmt es das chilenische Bildungssystem in den Blick, welches, wie bislang kein anderes in der Welt, im Zuge der Militärdiktatur unter neoliberalen Logiken reformiert wurde und bis heute Bestand hat. Neoliberale Tendenzen, wie sie nicht zuletzt auch in der Diskursrethorik um „Chancengerechtigkeit“ zu finden sind, lassen sich aber auch im deutschen Bildungssystem wiederfinden, gleichwohl deren Auswirkungen auf die Mittelschichten zwischen den beiden Ländern stark differieren.
Auf der 1st International Conference of Scuola Democratica bekam ich die Möglichkeit, in der thematisch passenden Session „Youth educational transitions: Challenging or reinforcing the neoliberal rhetoric on individualism, aspiration and choice?” mein Promotionsprojekt in einem 20-minütigen Vortrag vorzustellen und dabei erste Ergebnisse meiner qualitativen Ländervergleichsstudie zu präsentieren.

Gleichwohl diese Konferenz erstmalig stattfand, bot sie mit ihren unterschiedlichen Sessions und Vorlesungen ein fachlich anspruchsvolles sowie inhaltlich vielfältiges und interessantes Themenspektrum. Besucht wurde die Konferenz von etwa 650 Personen aus 27 verschiedenen Ländern, sodass sich mir viele Möglichkeiten des Netzwerkaufbaus boten.

Ich danke dem ZGS recht herzlich für die finanzielle Unterstützung dieser Konferenzreise.

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