Zentrum für Graduiertenstudien

Frau Dr. phil. Laia Arnaus Gil

Romanistik

Team

www.linguistik.uni-wuppertal.de/cgi-bin/lin

Biografie

Kurzbiografie

Ich wurde in Barcelona in April 1983 geboren und meinen schulischen Weg in meiner Heimatstadt erlebt. Nach der Zentralabitur im Jahr 2001 habe ich mein Studium (Hauptfach: Anglistik; Nebenfach: Germanistik) an der Universitat Autònoma de Barcelona (UAB) angefangen. Im Jahr 2004 habe ich ein Erasmusstipendium erhalten und bin nach Deutschland gekommen um Anglistik an der Ruhr Universität Bochum zu studieren. Mein Glück, ein weiteres akademisches Jahr als Stipendiatin an dieser Universität studieren zu dürfen, hat dazu geführt, mein Interesse an der Linguistik und den Spracherwerb weiter vertiefen zu können. Nach zwei Jahren in Deutschland musste ich nach Barcelona zurück, wo ich mein Studium abgeschlossen habe und gute Erfahrung im Bereich der Lehre einsammeln konnte.
Während meines spanischen Aufenthalts im Jahr 2007 habe ich mich entschlossen eine Promotion im Bereich der Sprachwissenschaft zu beginnen. Ich habe mir für ein DAAD-Stipendium beworben, das ich für das akademische Jahr 2007/2008 erhalten habe um meine Promotion als Doktorandin an der Bergischen Universität Wuppertal anzufangen. Die Rückkehr nach Deutschland war sehr aufregend und interessant. Ich habe die Möglichkeit gehabt mich auf das Thema Spracherwerb nach einer linguistischen Perspektive zu widmen, gerade was meinen Forschungsinteressen entsprechen.
Seit 2009 gehöre ich zu einem von dem DFG-finanzierten Forschungsprojekt zum frühkindlichen Code-Switching unter der Leitung von Prof. Dr. Natascha Müller im Fachbereich A (Romanistik) und habe meine Dissertationsarbeit zum Erwerb von Kopula- und Auxiliarverben bei monolingualen und mehrsprachigen Kindern mit summa cum laude erfolgreich abgeschlossen.

Titel und Abstract des Dissertationsprojektes

„La selección copulativa y auxiliar: las lenguas romances (español - italiano - catalán - francés) y el alemán en contacto. Su adquisición en niños bilingües y trilingües.“

Die Dissertationsarbeit befasst sich mit dem Erwerb der Kopula- und Auxiliarverben in vier romanischen Sprachen und im Deutschen bei Kindern die nur eine, zwei oder sogar drei dieser Sprachen als Muttersprachen erlernen. Die Kinder gehören zu einer der folgenden Sprachkombinationen: spanisch-deutsch, spanisch-französisch, italienisch-deutsch, spanisch-katalanisch-deutsch. Außerdem wurde dieser Korpus mit einer Querschnittstudie von insgesamt 28 bilingual deutsch-spanischen Kindern ergänzt, um präzise Aussagen über den Erwerb von Kopula- und Auxiliarverben im Spanischen und Deutschen machen zu können.
Die Arbeit hat eindeutige Ergebnisse herausgearbeitet, die in Bezug auf die Mehrsprachigkeit und die gelernte Sprachkombination für den Erwerb dieser funktionalen Kategorien relevant sind. Der theoretische Rahmen der Arbeit bietet an, sie neu und universal zu analysieren. Diese Analyse soll außerdem dazu dienen, eine Erklärung für die sehr interessanten Ergebnisse im monolingualen und mehrsprachigen Erwerb zu geben: Bilinguale Kinder durchlaufen eine Erwerbsphase in der nicht-zielsprachliche Realisierungen in Form von Auslassungen und Übergeneralisierungen der Kopula- und Auxiliarverben sehr häufig auftreten. Monolinguale Kinder erwerben diese funktionalen Kategorien ohne weitere Schwierigkeiten. Im Vergleich zu den bilingualen Kindern, können trilinguale Kinder besser abschneiden, d.h. sie können besser und schneller die Kopula- und Auxiliarsysteme ihrer drei Sprachen erwerben. Das überraschende Ergebnis, dass die Dreisprachigkeit Vorteile aus der 3. Muttersprache (hier das Katalanische) zieht um die Kopulaselektion im Spanischen und Katalanischen zielsprachlich zu verwenden, eröffnet neue Wege im Bereich des kaum erforschten Trilinguismus.

Neuigkeiten

Vortragstätigkeit

  • October 2012: Spanish copula constructions with adjectives: What monolingual, bilingual and trilingual acquisition tell us about the syntactic derivation of SER and ESTAR. Ser and estar at the interfaces. Alcalá de Henares (Madrid), Spain.
  • September 2012:Trilingual advantages: The copula verbs in Spanish. 8th International Conference on L3 Acquisition and Multilingualism. Castelló (Valencia), Spain.
  • Juli 2011: Multilingual speech: The case of code-switching in bilingual children. Universität Greifswald. Zusammen mit M. Patuto, V. Repetto, N. Eichler, V. Jansen, A. Schmeißer & N. Müller.
  • Juni 2011: Auxiliary selection by children with 2L1: the case of the copular verbs and auxiliaries during first language acquisition. Vortrag im Rahmen der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Luis López. Bergische Universität Wuppertal.
  • Oktober 2010: The syntax of code-switching and the language of the periphery. Hispanic Linguistic Symposium, Bloomington. Zusammen mit V. Jansen, N. Eichler, N. Müller & M. Patuto.
  • Juli 2010: Auxiliar- und Kopulaerwerb bei bilingualen deutsch-spanischen Kindern. Im Rahmen des Doktorandentreffens, Bergische Universität Wuppertal.
  • Mai 2010: The acquisition of SER and ESTAR in bilingual Spanish-German children. International Workshop: Languages in contact, Bergische Universität Wuppertal.
  • Juli 2009: Der Erwerb der spanischen und deutschen Kopulaverben: Bilinguale und monolinguale Kinder im Vergleich. Wuppertaler Linguistisches Kolloquium (WLF), Bergische Universität Wuppertal.
  • April 2009: SER, ESTAR and SEIN: Acquisition of the copular verbs by Spanish-German bilingual children as opposed to German and Spanish monolingual children. UIC Bilingualism Forum 2009, University of Illinois Chicago.
  • März 2009: Adquisición de los verbos copulatios ser, estar y sein: El caso de dos niños bilingües alemán-español en comparación con sus homólogos monolingües. 17. Deutscher Hispanistentag, Universität Tübingen.

Andere Vorträge

  • 2009-2011: Die Studie Code-Switching bei bilingual aufwachsenden Kindern. Elternvortrag, gehalten in einem deutsch-spanischen Kindergarten in Bonn (Deutschland) und im Kindergarten der deutschen Schule in Madrid (DSM, Spanien) im Rahmen der Durchführung eines Code-Switching Tests in ihren Einrichtungen. Zusammen mit V. Jansen und A. Schmeiβer.

Publikationen

(i) Monographien / Qualifikationsarbeiten

  • Arnaus Gil, L. 2012. La selección copulativa y auxiliar: Las lenguas romances (español - italiano - catalán - francés) y el alemán en contacto. Su adquisición en niños bilingües y trilingües. Doktorarbeit (erscheint in Narr Verlag), Bergische Universität Wuppertal.
  • Müller, N., L. Arnaus Gil, N. Eichler, V. Jansen, M. Patuto & V. Repetto 2012 (erscheint). Code-Switching: Spanisch, Französisch, Italienisch. Eine Einführung. Tübingen: Narr.

(ii) International begutachtete Zeitschriftenartikel

  • Rizzi, S., L. Arnaus Gil, V. Repetto, J. Müller & N. Müller. 2012. Adjective placement in bilingual Romance-Romance and Romance-German children with special reference to Romance (French, Italian and Spanish). In Studia Linguistica.

(iii) Artikel in Konferenzbände

  • Patuto, M., V. Repetto, L. Arnaus Gil, N. Eichler, V. Jansen, A. Schmeißer & N. Müller. 2012. Multilingual speech: The case of code-switching in bilingual children. Erscheint in A. Koll-Stobbe, A. & S. Knospe (Eds.) Third Conference on Language Contact in Times of Globalization (LCTG3). Peter Lang, New York.
  • Arnaus Gil, L., N. Eichler, V. Jansen, M. Patuto & N. Müller. 2012. The Syntax of Code Switching and the Left Periphery of DPs: Mixed DPs Containing an Adjective. Evidence from Bilingual Child Language. In K. L. Geeslin & M. Díaz-Campos (Eds.), Proceedings from the Hispanic Linguistics Symposium 2010. Sommerville: Cascadilla Proceedings.

(iv) Buchkapitel

  • Müller, N., L. Arnaus Gil, N. Eichler, V. Jansen, J. Müller, M. Patuto & A. Schmeißer. (in Vorbereitung). Language dominance as a bilingual strategy. In Silva-Corvalán, C. & J. Treffers-Daller (Eds.) on Language dominance and Bilingual Ability. Cambridge University Press.

Sonstige wissenschaftliche Aktivitäten/Mitgliedschaften

  • 01/2010 - 10/2011 Mitarbeit an der Konzipierung, Durchführung und Auswertung eines sprachwissenschaftlichen Tests in verschiedenen Kindergärten in Deutschland und in Ausland (Spanien, Italien) mit über 80 Probanden.
  • seit 2010 Mitglied des Institut für Linguistic (IfL), des Zentrum für interdisziplinäre Sprachforschung (ZefiS) und der Linguistischen Arbeitskreis Wuppertal (LAW) an der Bergischen Universität Wuppertal.

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