Zentrum für Graduiertenstudien

Frau Michaela Hopf

Erziehungswissenschaft

Biografie

Kurzbiographie

  • Seit 2006: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Wuppertal, Pädagogik der frühen Kindheit und der Primarstufe, Prof. Dr. Ch. Röhner
  • 2001-2006 Studium an der Universität Augsburg: Diplom-Pädagogik (Schwerpunkt Elementarpädagogik)

Titel und Abstract des Dissertationsprojektes

Gemeinsam geteilte Denkprozesse im sprachförderlichen, frühen naturwissenschaftlich-technischen Lernen
Betreuerin: Prof. Dr. Charlotte Röhner (Wuppertal)

Das vorgestellte Projekt ist im Rahmen der Studie „Sprachförderung im Kontext frühen naturwiss.-techn. Lernens im Elementar- und Primarbereich“ entstanden und untersucht die Interaktionen der pädagogischen Fachkräfte mit den Kindern.

Im Rahmen des Projektes EPPE konnten in effektiv arbeitenden Einrichtungen im Elementarbereich häufiger Interaktionen nachgewiesen werden, die als gemeinsam geteilte Denkprozesse bezeichnet werden. Siraj-Blatchford et al. (2003, 5) verstehen darunter „an episode in which two or more individuals ‚work together’ in an intellectual way to solve a problem, clarify a concept, evaluate activities, extend a narrative etc. Both parties must contribute to the thinking and it must develop and extend thinking”. Diese kognitiven Interaktionen umfassen Scaffoldingprozesse, Erweiterungen der kindlichen Äußerungen, Gedanken und Aktivitäten, Diskussionen sowie Spielen.

Im Kontext des naturwissenschaftlichen Lernens hat Wagenschein (1973, 55) der Gesprächsführung im Konzept des genetisch-sokratisch-exemplarischen Lernens eine besondere Bedeutung zugesprochen, indem er annimmt, dass sich geistige Entwicklung im Gespräch vollzieht. Möller et al. (2002, 189) gehen davon aus, dass Kinder Ihre Vorstellungen nicht nur in Experimenten überprüfen müssen, sondern dass sie bereits im Vorfeld das Gespräch benötigen, um Ihre Vorstellungen von Sachverhalten zu entwickeln. Im Anschluss gibt ihnen das strukturierende Gespräch die Möglichkeit, das Beobachtete zu reflektieren und eigene Erklärungen daraus zu generieren. ‚Gemeinsam geteilte Denkprozesse’ sind somit nicht nur ein Merkmal effektiver Einrichtungen im Elementarbereich, sondern auch ein immanentes Merkmal frühen naturwiss.-techn. Lernens. Daraus lässt sich theoretisch konstruieren, dass das frühe naturwiss.-techn. Lernen ein idealer Kontext für ‚gemeinsam geteilten Denkprozesse’ ist.

Diese Annahme bildet die Grundlage für die empirische Analyse anhand der videographierten Daten aus dem Nawi-Projekt. Die Durchführung naturwiss.-techn. Lehr-Lern-Einheiten erfolgte über neun Monate in Kitas und ersten Schuljahren. Die Stichprobe besteht aus Kindern mit Migrationshintergrund.

Untersuchungskonzeption:

1. Identifizierung ‚gemeinsam geteilter Denkprozesse’ und damit Validierung der oben formulierten Annahme.

2. Qualitative Interaktionsanalyse der ‚gemeinsam geteilten Denkprozesse’ mit dem Ziel, aufzuzeigen, wann und unter welchen Bedingungen diese Interaktionen stattfinden.

3. Quantitative Analyse: stellt der Sprachstand eine Bedingung für die Beteiligung an den gemeinsam geteilten Denkprozessen dar? Ziel ist die empirische Analyse der Interaktionsqualität und der Bedeutung des Sprachstandes für die aktive Teilhabe an förderlichen Interaktionen im Kontext des frühen naturwissenschaftlich-technischen Lernens.

Neuigkeiten

Vortragstätigkeit

  • Hopf, M. & Röhner, Ch. (2007). Sprachförderung von Migrantenkindern im Kontext frühen naturwissenschaftlich-technischen Lernens – Erste Ergebnisse eines pädagogischen Interventionskonzeptes im Elementar- und Primarbereich. Vortrag auf dem 15. Europäischen Lesekongress der Deutschen Gesellschaft für Lesen und Schreiben (dgls). Berlin, Humboldt-Universität
  • Hopf, M. & Bohnsack, A. (2007). Sprachförderung von Migrantenkindern im Kontext naturwissenschaftlich-technischen Lernens – Erste Ergebnisse eines pädagogischen Interventionskonzeptes im Elementar- und Primarbereich. Vortrag auf der 16. Jahrestagung der Kommission „Grundschulforschung und Pädagogik der Primarstufe“ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). Berlin, Freie Universität
  • Hopf, M. (2009). Gemeinsam geteilte Denkprozesse im sprachförderlichen, frühen naturwissenschaftlich-technischen Lernen. Poster auf der Jahrestagung der Kommission „Pädagogik der frühen Kindheit“ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). Berlin, ASH

Publikationen

  • Röhner, Ch.; Henrichwark, C. & Hopf, M. (Hrsg.) (2009): Europäisierung der Bildung. Konsequenzen und Herausforderungen für die Grundschulpädagogik. Jahrbuch Grundschulforschung Bd. 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften
  • Röhner, Ch.; Blümer, H.; Hopf, M.; Li, M. & Hövelbrinks, B. (2009): Abschlussbericht zum Projekt „Sprachförderung von Migrantenkindern im Kontext frühen naturwissenschaftlich-technischen Lernens im Elementar- und Primarbereich“. Bergische Universität Wuppertal (unveröff.)
  • Röhner, Ch.; Blümer, H.; Hopf, M. & Bohnsack, A. (2007): Zwischenbericht zum Projekt „Sprachförderung von Migrantenkindern im Kontext frühen naturwissenschaftlich-technischen Lernens im Elementar- und Primarbereich“. Bergische Universität Wuppertal (unveröff.)

Sonstige wissenschaftliche Aktivitäten/Mitgliedschaften

  • Stipendiatin im „Forschungskolleg Frühkindliche Bildung – exzellenter Nachwuchs für die Wissenschaft“ der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart.

Weitere Infos über #UniWuppertal: