Zentrum für Graduiertenstudien

Herr Sebastian Braun

Geschichte

Team

www.geschichte.uni-wuppertal.de/de/lehrgebiete/geschichte-und-ihre-didaktik/detail/braun/

Biografie

Kurzbiographie:

Wissenschaftlicher/ akademischer Werdegang

Seit 05/ 2022

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bergischen Universität Wuppertal am Lehrstuhl Geschichte und ihre Didaktik mit Forschungsschwerpunkt Heimatgefühle im 19./ 20. Jahrhundert/ jüdische Heimatwahrnehmungen an Rhein und Ruhr

06/ 2020 – 11/ 2021

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Jüdischen Museum Westfalen (Dorsten)

Durchführung eines vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projektes zur Provenienzforschung

04/ 2018 – 03/ 2020

Wissenschaftliches Volontariat bei der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland an den Stiftungsstandorten Bonn und Berlin

Akademische Tätigkeiten

10/ 2016 – 12/ 2017

Forschungsstudent und studentische Hilfskraft am DFG-Graduiertenkolleg 1919 »Vorsorge, Voraussicht, Vorhersage: Kontingenzbewältigung durch Zukunftshandeln« an der Universität Duisburg-Essen

05/ 2016 – 09/ 2016

studentische Hilfskraft bei PD Dr. Malte König am Historischen Institut der Universität Duisburg-Essen Neueste Geschichte/ Zeitgeschichte

Studium

2014/15 – 2017

M. A. Geschichte und Germanistik an der Universität Duisburg-Essen

2007 – 2013/14

B. A. Geschichte und Germanistik an der Universität Duisburg-Essen

Titel und Abstract des Dissertationsprojekts:
Dissertationsprojekt

Arbeitstitel:

Jüdische Heimat(en) an Rhein und Ruhr?

Heimatwahrnehmungen und „Beheimatung“ in jüdischen Gemeinden an Rhein und Ruhr zwischen 1945 und 1965

Im Jahr 2021 konnte das Jubiläum „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gefeiert werden. Doch dieses Festjahr muss stets in dem Bewusstsein und der Verantwortung vergegenwärtigt werden, dass es nicht als Selbstverständlichkeit zu erachten ist, dass Jüdinnen:Juden auch heute in Deutschland leben. Ihre über Jahrhunderte von Brüchen und Rissen gezeichnete Geschichte, brachte dabei immer wieder Abschnitte jüdischer Selbstbehauptung hervor, innerhalb derer Jüdinnen:Juden sich „neu beheimaten“ mussten.

Der aktuelle Diskurs um „Heimat“, der jüngst nicht nur die Geschichtswissenschaft erreicht hat, ist spätestens seit der prägenden Phase jüdischer Zuwanderung aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion auch als Teil deutsch-jüdischer Geschichte zum Gegenstand wachsenden Erkenntnisinteresses geworden.1

Doch wie sah eine jüdische Perspektive von „Heimat“ nach dem Zivilisationsbruch der Shoah in der jungen Bundesrepublik aus? Welche Motive, Wünsche und Erwartungen bewogen Jüdinnen:Juden zu der Entscheidung nach 1945 einen Neuanfang in einem Land zu wagen, das in der Verantwortung für das erlittene Leid stand?

Angesichts bedrückender Traumata und Ausgrenzungserfahrungen sowie dem Verlust von Familie und aller Existenzgrundlagen war es nicht verwunderlich, dass eine Mehrheit jüdischer Überlebender Deutschland nach 1945 so schnell wie möglich verlassen wollte und sich eine bessere Zukunft im Ausland erhoffte. Doch getragen von wenigen Überlebenden und Exilrückkehrern, die sich zu einem Verbleib in Deutschland entschlossen, entstanden wieder mit kleinen jüdischen Gemeinden haltgebende Netze, die zu mehr als Interimslösungen wurden.

Am Beispiel jüdischer Gemeinden an Rhein und Ruhr, soll das Vorhaben als regionale Fallstudie „Beheimatung“ als kollektive und individuelle Generationenerfahrung ausloten und dadurch Einblicke in Lebensentwürfe und Gefühlswelten von Jüdinnen:Juden an Rhein und Ruhr in der Phase des Wiederaufbaus zwischen 1945 und 1965 eröffnen.

Damit will das Projekt den gefühlten und emotional erinnerten Bezugsrahmen von Heimat aufdecken und einen neuen Erzählbogen spannen, der für die deutsch-jüdische Geschichte dieser Region noch ein Desiderat darstellt. Nicht zuletzt aufgrund der geringen Zahl jüdischer Gemeindemitglieder, 1959 wurden gerade einmal 3.925 Personen in ganz NRW gezählt, erscheint es umso bedeutender, diese Region in den Fokus zu nehmen und Perspektiven jüdischer „Heimat“ in dieser Region zu untersuchen.

Neuigkeiten

Vortragstätigkeit:

Sebastian Braun: Provenienzforschung in Jüdischen Museen. Panelbeitrag "What moves us: Provenance Research in Jewish Collections" auf der Annual Conference der "Association of European Jewish Museums" 2023 im Jüdischen Museum Berlin. Berlin, 5. Juni 2023.
https://www.aejm.org/events/aejm-annual-conference-2023-berlin/

4th German-Israeli Archival Exchange Colloquium 2022/ 23
Teilnahme am Deutsch-Israelischen Archivaustausch-Programm 2022/ 23
ausgerichtet vom Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam, vom Institut für die Geschichte der deutschen Juden Hamburg und von der Tel Aviv Universität
16. - 21. Oktober 2022 in Berlin
5. - 10. März 2023 in Israel (Jerusalem, Haifa, Tel Aviv)

 
Humboldt-Universität zu Berlin/ Universität Tübingen –
Zeitgeschichtliches Forschungskolloquium, 31. Januar 2023
Vorstellung des Dissertations-Projektes im
Zeitgeschichtlichen Forschungskolloquium der Humboldt-Universität zu Berlin/ Universität Tübingen Prof. Dr. Johannes Großmann/ PD Dr. Malte König

Herbstkonferenz Deutsches Zentrum Kulturgutverluste 2022
Sebastian Braun: Methodische Herangehensweisen der Provenienzforschung am Beispiel der Judaica-Sammlung des Jüdischen Museums Westfalen. Vortrag auf der Herbstkonferenz des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste „Die Peripherie im Zentrum. Vergessenes, Verdrängtes und Vernachlässigtes in der Provenienzforschung“, 14.11.2022, 16.00 Uhr (digital)

Publikationen:

 Alten Synagoge Essen/ Sebastian Braun (Red.): »Fremd im eigenen Koffer –Jüdische Gemeinden an Rhein und Ruhr 1945 bis heute«. Essen 2018.

(Konzeption und Ausarbeitung eines Findbuches zum o. g. Archivbestand der Alten Synagoge Essen)

Mitautorschaft

Jüdisches Museum Westfalen (Hrsg.): „Auf der Suche nach der verschollenen Identität“. Ein Projekt zur Provenienzforschung im Jüdischen Museum Westfalen. Dorsten 2022.

Jüdisches Museum Westfalen (Hrsg.): 30 Jahre – 30 Dinge. Dorsten 2022. (Musealer Guide durch Sammlung und Ausstellung)

Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Our History. Germany since 1945. Bonn 2020.

Sebastian Braun: „Guest Workers“ in West Germany. In: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Our History. Germany since 1945. Bonn 2020, S. 84-87.

Sebastian Braun: New Ostpolitik. In: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Our History. Germany since 1945. Bonn 2020, S. 102-103.

Biographische Beiträge in Lexika

Sebastian Braun: Biografie Elisabeth II. In: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
http://www.hdg.de/lemo/biografie/elisabeth-ii.html

Rezensionen

Sebastian Braun: Rezension zu „Stefan Goch/ Stefan Nies (Hrsg.): Selbstbehauptung nach dem Holocaust. Die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen nach 1945. Klartext Verlag, Essen 2021“. In: Forum Geschichtskultur Ruhr 2/2021, S. 89-90.

Sebastian Braun: Schmuck der Ohnmacht. Zu Katharina Wincklers Debütroman „Blauschmuck“. Rezension für literaturkritik.de, Ausgabe 04/ 2016.
https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=21909

Sebastian Braun: Berlin Calling − Reifeprüfung in Westberlin. Fil Tägerts „Mitarbeiter des Monats“ über das Erwachsenwerden in den 1980er-Jahren. Rezension für literaturkritik.de, Ausgabe 04/2017.
https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=23206

Redaktionelle Tätigkeit

Historisches Institut der Universität Duisburg-Essen

10/ 2016 – 12/ 2017 Mitarbeit Hochschullektorat im DFG-Graduierten-Kolleg 1919 »Vorsorge, Voraussicht, Vorhersage: Kontingenzbewältigung durch Zukunftshandeln« bei der
wissenschaftlichen Buchreihe »Kontingenzgeschichten« (Campus-Verlag)

Jüdisches Museum Westfalen

seit 07/ 2015 Mitarbeit »Schalom – Zeitung des Jüdischen Museums Westfalen«

Sonstige wissenschaftliche Aktivitäten/Mitgliedschaften:

Mitglied im »Verein für jüdische Geschichte und Religion e. V./ Jüdisches Museum Westfalen«

Mitglied im Verein »Denk dran! e. V.«

Träger der freien Jugendhilfe/ Förderung von Projekten zur aktiven Erinnerungskultur

Mitglied im »Deutschen Museumsbund e. V.«

Weitere Infos über #UniWuppertal: