Zentrum für Graduiertenstudien

ÖFEB Sektionstagung Sozialpädagogik 2025 | 25.-26.09.2025 an der Universität Salzburg

Thema des Vortrags: „Begrenzung und Beschädigung durch Inanspruchnahme Sozialer Arbeit“
Name der Konferenz: ÖFEB Sektionstagung Sozialpädagogik
Datum und Ort: 25.-26.09.2025, Universität Salzburg
Vortragende*r: Katharina Gundrum und Charis Hengstenberg
 

Unter der Überschrift „Be- und Entgrenzungen – Diskurse, Praktiken und Herausforderungen Sozialer Arbeit“ fand vom 25. bis 26. September 2025 die diesjährige Sektionstagung der Sozialpädagogik der Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen (ÖFEB) an der Paris Lodron Universität Salzburg statt. In über 50 Beiträgen wurden in Form von Keynotes, Lectures und Panels aktuelle Forschungsprojekte und vielfältige (theoretische) Perspektiven auf Be- und Entgrenzung in sozialpädagogischen Forschungs- und Handlungsfeldern vorgestellt.

Im Zentrum der Tagung standen theoretische und empirische Auseinandersetzungen mit Be- und Entgrenzungen, Grenzüberschreitungen, Grenzverschiebungen und Grenzbearbeitungen im Kontext Sozialer Arbeit. Dabei diente der Begriff „Grenze“ nicht nur als analytische Kategorie, sondern als Reflexionsfigur für professionelles sozialpädagogisches Handeln. So wird Soziale Arbeit einerseits als Akteurin und (Mit-)Produzentin von Grenzen gedacht und andererseits ihr Potenzial zur Grenzbearbeitung und -verschiebung im Sinne ihrer Nutzer*innen hervorgehoben. Diskutiert wurden insbesondere Fragen um die Entstehung und Reproduktion von Grenzen, Praktiken von Grenzverschiebungen und -verletzungen sowie forschungsmethodologische bzw. methodologische Begrenzungen.

Im Rahmen eines Panels hielten wir einen Vortrag mit dem Titel „Begrenzung und Beschädigung durch Inanspruchnahme Sozialer Arbeit“. Im Mittelpunkt standen Überlegungen dazu, wie Soziale Arbeit selbst Begrenzungen hervorbringen kann, die die Inanspruchnahme sozialer Dienstleistungen erschweren oder für ihre Nutzer*innen sogar schädigende Folgen zeitigen. Der Beitrag nahm dabei insbesondere Grenzverletzungen in den Blick, die konzeptionell als Schädigung gefasst wurden. Diese Phänomene haben wir unter Rückgriff auf die Nutzer*innenperspektive sowie anhand empirischer Fallbeispiele aus der Kinder- und Jugendhilfe veranschaulicht.

Mit dem Fokus auf Grenzverletzung knüpfte der Beitrag nicht nur inhaltlich eng an das Gesamtthema der Tagung an, sondern ließ sich auch produktiv mit weiteren Vorträgen in Beziehung setzen, beispielsweise mit dem Panelbeitrag von Manuel Theile zum Thema Systemsprenger*innen‘ oder der Keynote von Clarissa Schär zur Partizipation von Kindern in Kinderschutzprozessen.

Insgesamt bot uns die Tagung wertvolle Anregungen für unsere weitere Forschung und eröffnete zahlreiche Gelegenheiten zum internationalen kollegialen Austausch.

Wir danken dem ZGS herzlich für die Unterstützung unserer Vortragsreise.

Katharina Gundrum M.A. und Charis Hengstenberg M.A.
Bergische Universität Wuppertal, Institut für Erziehungswissenschaft